15. Oktober 2018

Herbstreise 2018

Reise in die Pfalz und ins Elsass

Landau und Strasbourg

An einem kühlen Samstagmorgen im September starteten die Limmattaler zur Herbstreise mit Ziel Pfalz und Strasbourg. Bald wurde die Kaffeepause in der Raststätte Breisgau eingelegt. Frisch gestärkt wurde die Reise dem Rhein entlang fortgesetzt, mit Ziel Landau in der Pfalz.

Das Weingut Bernhard Koch in Hainfeld bei Landau lud zum Mittagessen. Die gelungenen Menus mundeten, die Weine des Rebgutes waren ausgezeichnet. Nach dem Essen folgte die Präsentation der Weine des Hauses. Herr Bernhard Koch präsentierte zum Einstieg einen trockenen Schaumwein, einen Riesling Brut. In der Laube des Pavillons wurde zuerst ein kleine Familiengeschichte erzählt, bevor der Betrieb besichtigt wurde. Heuer habe die Lese sehr früh bereits im August begonnen, bis zu 22 langjährige Erntehelfer stehen täglich im Einsatz. Der Pressvorgang wurde besichtigt, danach der Lagerkeller besucht. Nach erster Lagerung in Stahltanks werden die Weine in Eichenfässern zur Reife gelagert. Junior Koch präsentiert mehrere Weissweine, nur eine Auswahl des grossen Sortimentes an Weiss- Rot- und Schaumweinen. Auf 50 Hektaren werden von der Familie Koch Weinreben gepflegt, auf 250 Parzellen in 8 verschiedenen Gemeinden. Danach wurden Rotweine degustiert, immer Fachmännisch erklärt in mit Anekdoten über den Weinbau und der Region gespickt. Nach einer sehr herzlichen Betreuung beim Essen und der Weinprobe wurde das Weingut Koch bei schönstem Herbstwetter in Richtung Landau verlassen.

Die alte Festungsstadt Landau hat viele klingende Beinamen: Universitäts-, Wein- und Gartenstadt, Markt- und Einkaufsstadt. Landau ist geografisch der Mittelpunkt der südlichen Weinstrasse. Am Späteren Nachmittag wurden im Kurpfalzhotel Landau die Zimmer bezogen und vor dem Nachtessen erste Eindrücke des Tages ausgetauscht. In der „Raddegaggl Stuben“ war zum Nachtessen aufgedeckt. Der Name des Lokals wurde aus dem Begriff „Raddegiggl“ abgeleitet. Dies war ursprünglich die Bezeichnung für einen schlechten trockenen Wein. Vom Gegenteil konnten sich die Limmattaler überzeugen.

Ein kühler, sonniger Sonntagmorgen weckte die Limmattaler. Früh ging die Fahrt ins Elsass, die Stadt Strassburg wurde erkundet. Die Führung begann beim Münster mit der Geschichte der Stadt. Strassburg (frz. Strasbourg) ist Zentrum und größte Stadt im Elsass. Die Stadt liegt am Fluss Ill, der sich in grossen Teilen des Stadtgebietes verzweigt. Die Stadtteile im Osten mit dem Hafen grenzen an den Rhein. Am gegenüberliegenden östlichen Rheinufer liegt die badische Stadt Kehl. Strassburg war im Mittelalter ein bedeutendes Wirtschaftszentrum und ab dem Jahre 1262 freie Reichsstadt. Zur Reformationszeit wurde die Stadt lutherisch. Auf dem Augsburger Reichstag im Jahre 1530 legte Strassburg ein Bekenntnis zur Reformation ab. Frankreich strebte 1648 den Rhein als Grenze an, Strassburg blieb hiervon zunächst ausgenommen. Erst im Zuge im Jahre 1679 begonnenen Reunionspolitik Königs Ludwigs XIV. geriet auch Strassburg ins Visier. Nachdem die Stadt im September im Jahre 1681 durch die Franzosen besetzt worden war, wurde diese Änderung 1697 endgültig bestätigt. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871 und der Wiedergewinnung von Elsass-Lothringen war Strassburg Teil des Deutschen Reichs. Am Ende des 1. Weltkrieg wurde die Stadt wieder Frankreich zugeschlagen. Am Anfang des 2. Weltkriegs wurden alle Einwohner Strassburgs evakuiert, wie bei allen anderen grenznahen Ortschaften ebenfalls. Strassburg blieb bis 1944 von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Das Münster war bis 1874 das höchste Gebäude weltweit und gehört heute noch zu den höchsten Kirchtürmen der Welt. Insbesondere der ca. 140 m hohe Turm, die Hauptfassade mit den Portalstatuen sowie die Fensterrose mit 15 m Durchmesser sind überaus imposant und sehenswert. Der Sakralbau wurde 1015d als romanische Kirche begonnen, ist 1235-75 im gotischen und im hochgotischen Stil, 1276-1330, erbaut worden. Den Südturm, der nie vollendet wurde, mit 332 Stufen bis zur Plattform, welche 66 Meter hoch ist. Das «Musée de la ville de Strasbourg» beherbergt den originalen Kessel der ersten Hirsebreifahrt von Zürich nach Strasbourg. In früheren Zeiten fanden in Strassburg sogenannte «Feldschiessen» statt. So waren auch einmal Zürcher Schützen dabei. Sie stellten die Behauptung auf, falls Strassburg während Kriegswirren belagert werden sollte, könnten die Zürcher schnell Hilfe leisten. Im Jahre 1456 lösten die Zürcher dieses Versprechen ein. Sie bereiteten einen Hirsebrei zu und fuhren los. Tatsächlich gelang es ihnen, Strassburg innerhalb von 22 Stunden zu erreichen und den warmen Topf zu übergeben.

Das Stadtviertel «La Petite France», war früher ein unbeliebter und finsterer Stadtteil. Die Häute und Felle, welche die Gerber aufhängten, verbreiteten einen üblen Geruch, den viele Straßburger mieden. Im Mittelalter fanden hier Gauner und Banditen Unterschlupf und angeblich wurden hier viele dunkle Geschäfte gemacht - auch ein reges Rotlichtmilieu soll hier gewesen sein.

In der Gegenwart ist davon nichts mehr zu spüren, das Viertel am Kanal der Ill ist sehr beliebt bei Einheimischen und Touristen. Eine einzige Fußgängerzone mit engen Gassen, Fachwerkhäuschen und vielen kleinen Geschäften.  

Nach Ende der Führung folgte das Mittagessen im Restaurantgartens der Brasserie au Dauphin mit Elsässer Speisen und heimischen Weinen.

«sTrom» von Straßburg bietet ein reiches Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, darunter sechs verschiedene Tramlinien, die das Stadtgebiet großzügig befahren. Die Limmattaler prüften dies, um nach dem Mittagessen von der Altstadt zum Carparkplatz zu gelangen.

 

Bei Einbruch der Dämmerung wurde der Startpunkt in Zürich erreicht, mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.

 

Text: Markus Meier

Fotos: Urs Fischer und Markus Meier

 

 

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