12. September 2021

Baustellenhygiene: was bleibt nach Corona?

In der letzten Ausgabe von BAUKADER ging es um Zukunftstrends. In diesem Artikel gehen wir zuerst in die andere Richtung: In die Vergangenheit. Und wagen dann einen Blick in die Zukunft.

Mögen Sie sich noch erinnern? Vor gut 18 Monaten erreichte uns die Information, dass ein neuartiges Virus in China ausgebrochen ist. Innert weniger Wochen war dieses Virus auch bei uns. Die Folgen daraus und die Einschränkungen in unserem Alltag kennen Sie bereits. Uns interessierte, ob dies auch einen nachhaltigen Effekt auf die Hygiene der sanitären Einrichtungen auf Baustellen hatte.

Gestiegene Nachfrage nach Reinigungen
Norbert Inauen, Geschäftsführer der TOI TOI AG (Schweiz), sagt dazu: «Die Einstellungunserer Kunden zum Thema Hygiene hat sich komplett verändert. Hygiene wird heute als zentral für einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle gesehen.» Nachgefragt zu den Gründen, wieso das so sei, war sich Inauen sicher: «Die Anforderungen an Hygiene und Bedürfnisse für Komfort sind gestiegen. Natürlich, Kontrollen durch Behörden und Gewerkschaften nahmen zu. Aber ich glaube, viele Verantwortliche aus dem Baukader waren hier vorbildlich und haben mehr für ihre Mitarbeitenden getan als behördlich vorgeschrieben wurde.» Tatsächlich wurde bei der Firma TOI TOI AG eine Rekordzahl von Reinigungen der Toilettenanlagen gebucht. Auch neu entwickelte Desinfektionsspender und Toilettenkabinen mit integrierten Waschbecken waren innert kürzester Zeit vergriffen.

Bauunternehmen reagieren mit mehr Kontrollen
Bauunternehmen reagierten letztes Jahr rasch auf die Pandemie. Rolf Riser, Global Safety Specialist von Implenia sagt dazu: «Vor Corona kontrollierte die Bauleitung zweimal pro Woche die hygienische Infrastruktur auf den Baustellen. Zu Beginn der Pandemie wurde dann täglich kontrolliert und täglich desinfiziert. Inzwischen hat es sich auf den meisten Baustellen bei drei Kontrollen pro Woche eingependelt.» Darauf angesprochen, wieso immer noch mehr als vor der Pandemie kontrolliert wird, fand Riser klare Worte: «Die Mitarbeitenden sind zufriedener, wenn die sanitären Einrichtungen sauber sind. Am besten sind tägliche Reinigungen, wenn es viel Personal vor Ort hat.» Zu den dadurch gestiegenen Kosten, relativiert Riser die neue Situation: «Ja, die Reinigungskosten sind so eine Sache. Gegen Ende eines Bauprojekts muss noch viel geputzt und aufgeräumt werden. Aber wie bei Arbeitssicherheit bringt es auch bei Hygiene und Sauberkeit wenig, wenn man sich erst am Schluss damit befasst.» Riser veranschaulicht dies an Beinahe‐Unfällen. Diese werden genau so ernst genommen wie echte Unfälle. Bei der Hygiene sieht er es ähnlich und hat den Anspruch, dass «hygienische Beinahe‐Zustände vermieden werden». Sprich: Räumlichkeiten und sanitäre Anlagen häufig kontrollieren und reinigen lassen.

Was bleibt nach Corona?
Anbieter von Hygienedienstleistungen und Bauunternehmen sind sensibilisiert. Die Anzahl der Kontrollen von sanitären Anlagen ist leicht höher als vor der Pandemie. Gleichzeitig bestätigt die TOI TOI AG, das immer noch viele Zusatzreinigungen (zwei bis drei Mal pro Woche) gebucht werden. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass das reine Einhalten von gesetzlichen Mindeststandards nicht mehr ausreicht. Es braucht Kaderleute, die vor Ort die Hygiene kontrollieren und gezielt mit Partnerunternehmen zusammenarbeiten. Dies ist nötig, um eine Balance zwischen der Zufriedenheit der Mitarbeitenden und den Kosten für Reinigungen zu halten.

 

Text und Bilder: TOI TOI AG

www.toitoi.ch

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