31. März 2022

„Solange alles funktioniert, merken die Mitglieder nichts von meiner Arbeit.“

Markus Roesli ist seit 2015 im Zentralvorstand. Zuvor war er über 10 Jahre lang in der Geschäftsprüfungskommission (GPK) von Baukader Schweiz tätig. Nach seiner beruflichen Karriere hatte er das Bedürfnis der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Seine Dossiers sind die Stiftung FAR, die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau (spbh) und die Ausgleichskasse 66 SBV. Damit nimmt er an über 40 Sitzungen jährlich teil.   
 

Interview: Anita Bucher 
 

Markus Roesli, Du bist für Baukader Schweiz im Stiftungsrat der Stiftung FAR. Was gehört zu Deiner Arbeit? 

Im Stiftungsrat sind wir strategisch unterwegs, damit die Finanzierung langfristig gesichert ist, wir prüfen aber auch Rekurse und Härtefallleistungen. Wenn nötig tauschen wir uns mit weiteren zuständigen Stellen wie etwa dem Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO), der Ausgleichskasse (AHV), der Suva, und den Kantonen aus. Prämienanpassungen zum Beispiel müssen wegen der Allgemeinverbindlichkeit bis zum Bundesrat. Für mich heisst das, monatliche Sitzungen, dazwischen viel Papierarbeit, viel Austausch und Gespräche. 

 

Nebst Deiner Arbeit als Stiftungsrat bist Du auch im Ausschuss Rekurs. Was macht ihr da? 

Hier geht es um Einzelbetrachtungen, wenn jemand mit den gesprochenen Leistungen nicht einverstanden ist. Wir beurteilen monatlich aufgrund der Aktenlage die vom Rechtsdienst FAR vorbereiteten Dossiers und prüfen, ob wir allenfalls Renten-/Härtefallleistungen gut heissen. Es ist ein intensives Auseinandersetzen mit Einzelschicksalen, das manchmal schon nahe geht. 

 

Weiter wirkst Du im Ausschuss „Asset Management“ mit. Worum geht es da? 

Hierbei geht es um strategische Entscheide bezüglich Investitionen und Vermögensvermehrung, die dem Stiftungsrat vorgeschlagen werden, damit die finanziellen Ziele des Vermögens der Stiftung FAR erreicht werden können. Es ist ziemlich kompliziert. Die Stiftung FAR hat dafür drei Vermögensverwalter engagiert, zudem gibt es ein Investment-Controlling und einen zugelassenen BVG (Berufliche Vorsorge) Experten, die beratend zur Seite stehen. Der Ausschuss trifft sich fünf Mal jährlich für eine Standortbestimmung und zur Kontrolle der Ausrichtungen. 

 
Ein grosses Engagement deinerseits gilt auch der spbh. Was machst Du in dieser genau? 

Auch die Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau ist paritätisch aufgestellt und hat Mitglieder von der Holzbau Schweiz, der UNIA, der Syna, vom Schweizerischen Kaufmännischen Verband und von uns bin eben ich dabei. Hier bin ich im Vorstand. Wir befassen uns in erster Linie mit den Arbeitsbedingungen in allen unterstellten Holzbaubetrieben und der Durchsetzung des GAV Holzbau.  

 

Was heisst das konkret? 

Aktuell sind wir daran den GAV Holzbau zu überarbeiten. Da gibt es sehr viele Ideen, die überprüft und teils eingebracht werden sollen. Mitte Jahr wollen wir damit durch sein. Themen sind die Berufs- und Familienvereinbarkeit, die Einbindung des Vaterschaftsurlaubes und eine Anpassung bei den Erfahrungsjahren. Bislang sind im GAV Holzbau nur bis 10 Erfahrungsjahre geregelt. Ein grosses Thema ist auch: Was tun wir damit Holzbau für die Arbeitnehmer attraktiv bleibt? Das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren. Vielfach sind es junge Leute, die mit den Erfahrungsjahren in andere Branchen abwandern. Hier setzen wir an.  

 

Wie stellt ihr den Vollzug des GAV Holzbau sicher? 

Mittels Kontrollen! 

 
Weiter bist Du im Fachbeirat von „Holzbau Plus“ und „Holzbau Vital“ tätig… 

Genau. „Holzbau Plus“ ist unser Label für Unternehmen, die den GAV richtig umsetzen und zudem für ihre guten Arbeitsbedingungen ausgezeichnet werden. In diesem Fachbeirat geht es hauptsächlich um die Zertifizierungen für das „Holzbau Plus-Label“ und die Rezertifizierungen. Beim Holzbau Vital arbeiten wir eng mit der SUVA zusammen. Es geht hauptsächlich um Gesundheit und Sicherheit und um die Förderung entsprechender Kurse, die diese sicherstellen. 

Danke für dieses aufschlussreiche Gespräch und Deine wertvolle Arbeit. 

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