05. September 2024

Baukader im Fokus: Mike Rufinatscha

"Es brauchte 1000 Helikopterflüge"

Mike Rufinatscha, geboren 1985, hat seine Lehre als Zimmermann bei Bernhard Holzbau in Davos Wiesen gemacht. Es folgten Weiterbildungen zum Vorarbeiter und zum Polier an der IBW in Chur. Rufinatscha arbeitet noch heute in seinem Lehrbetrieb. Seine grösste Herausforderung: der Umbau der Grialetsch-Hütte auf über 2500 Meter über Meer.

Interview: Sébastian Lavoyer, Bild: zvg

Wann läutet dein Wecker?
Er würde um 6 Uhr läuten, aber an 360 Tagen im Jahr bin ich dann schon eine Stunde wach (lacht). Ich gehe zwischen 22 und 22.30 Uhr ins Bett und wache eigentlich immer so gegen 5 Uhr auf, um 6 bin ich meist schon im Betrieb.

Wie viel Zeit verbringst du täglich auf der Baustelle und/oder im Büro?
Ich würde sagen, dass ich im Schnitt etwa einen Viertel der Zeit im Büro verbringe, den Rest auf der Baustelle. Um 18 Uhr bin ich meistens zu Hause.

Was gefällt dir an deinem Beruf am besten?
Dass ich am Ende des Tages sehe, was ich gemacht habe, die Fortschritte, das Vorwärtskommen, am Schluss natürlich das Endergebnis.

Was war deine bisher spannendste Baustelle und warum?
Vor zwei Jahren verantwortete ich den Umbau der Grialetsch-Hütte. Ein halbes Jahr war ich im Büro, ein halbes Jahr auf dem Berg. Die SAC-Hütte liegt auf 2542 Meter über Meer, es hat um die 1000 Helikopterflüge gebraucht, um diesen Umbau zu bewältigen. Sogar meine Kinder konnten hochfliegen und haben mitgeholfen. Wir haben gewerksübergreifend Hand in Hand gearbeitet. Ich lernte so viel, das war irrsinnig – und schön. Ich könnte stundenlang erzählen.

Was ist die grösste Herausforderung bei deiner Arbeit?
Die speziellen Aufträge wie die Grialetsch-Hütte oder Brücken im bergigen Gelände oder spezielle Kundenwünsche bringen die grössten Herausforderungen mit sich. Genau das mag ich an meinem Job. Logisch, das gibt ab und zu ein paar schlaflose Nächte wie vor der Aufrichte der Grialetsch-Hütte. Aber ich suche gerne Lösungen und finde (fast) immer eine (lacht).

Seit wann bist du Baukader-Mitglied?
Seit 2009. Ich bin über meinen damaligen Chef, Philipp Bosshard, reingerutscht. Baukader hatte damals einen Fokus auf die Hölzernen, man wollte mehr Mitglieder finden und das ist bei mir gelungen.

Und was bringt dir die Mitgliedschaft?
Ein spannendes Netzwerk. Wir haben selbst ein Haus gebaut. Da konnte ich immer wieder auf Leute aus diesem Netzwerk zurückgreifen. Sie haben mir mit Rat und Tat geholfen.

Warum hast du angefangen, dich in deiner Sektion Prättigau-Davos zu engagieren?
Sie organisieren Anlässe und ich mag gutes Essen, das trifft sich doch gut (lacht). Das Schöne ist, dass man sich da mit Gleichgesinnten vor allem auch über Privates austauschen kann. Da engagiere ich mich gerne.  

Was ist dir neben der Arbeit wichtig?
Meine Familie, das sind meine Frau und unsere beiden 10- und 11-jährigen Kinder. Zudem spiele ich im Winter regelmässig Hockey, gehe snowboarden mit den Kids. Im Sommer gehe ich auch ab und zu aufs Velo oder tauchen. Früher war es Eistauchen, heute mache ich das lieber auf den Malediven (lacht).

Gutes Stichwort. Welche fünf Dinge nimmst du – neben deinen Liebsten – mit auf die einsame Insel?
Gutes Essen, guten Wein, die Tauchausrüstung und eine Badehose. Mehr braucht es eigentlich nicht, das heisst ich kann darauf verzichten.

Wo verbringst du deinen nächsten Urlaub?
Das wissen wir noch nicht, wir haben am Haus ein Projekt am Start. Aber es wird uns sicher wieder fortziehen, wir lieben das Reisen. Ich bin ein Bauernsohn, ich habe ein Nachholbedürfnis (lacht).

Persönlich, rasch und direkt

Sie wollen wissen, wofür wir uns engagieren? Abonnieren Sie unseren Newsletter! Bei Fragen steht Ihnen die Geschäftsstelle von Baukader Schweiz zur Verfügung.

Baukader in Ihrer Nähe

Unsere Sektionen bilden das regionale Netzwerk, fördern die Geselligkeit und stehen für Fragen zur Verfügung.

Newsletter abonnieren