21. April 2022

Ferien im Baudenkmal

Die Stiftung Ferien im Baudenkmal ist ein Projekt an der Schnittstelle von Tourismus und              Denkmalpflege. Gegründet zum 100-jährigen Jubiläum des Schweizer Heimatschutzes, engagiert sie sich schweizweit für den Erhalt von historisch wertvollen Häusern, indem sie leerstehende und vom Zerfall oder Abriss bedrohte Baudenkmäler übernimmt, sanft restauriert und als Ferienobjekte neu belebt.

In der Schweiz finden sich die unterschiedlichsten Baudenkmäler auf kleinstem Raum: traditionelle Bauernhäuser, Bürgerhäuser, Zeugen der Industrialisierung und der Anfänge des Tourismus sowie einzigartige Beispiele moderner Architektur. Baudenkmäler sind wichtige Bestandteile intakter Ortsbilder und Landschaften, konservieren Geschichte und schaffen Identität. Weil sie den heutigen Wohnanforderungen häufig nicht mehr gerecht werden, droht ihnen der Abbruch oder der Zerfall. Für ihren Erhalt sind deshalb nachhaltige Nutzungsformen gefragt. Mit der Gründung der Stiftung Ferien im Baudenkmal lancierte der Schweizer Heimatschutz im Jahr 2005 ein Projekt, welches eine wirtschaftlich tragbare, moderne Nutzung der historischen Gebäude verwirklicht und gleichzeitig Baukultur erlebbar macht. Denn nebst der Erhaltung der Objekte steht durch das aktive Erleben, die Vermittlung und Sensibilisierung für Themen rund um Baukultur im Vordergrund.

Die Idee, Tourismus und Denkmalpflege zu verknüpfen, liegt im Grunde nah, denn die Belange von Baudenkmälern lassen sich hervorragend mit dem Bedürfnis vieler Touristen nach Authentizität, Entschleunigung und Nachhaltigkeit in Einklang bringen. Die leerstehenden Baudenkmäler befinden sich oft in abgelegenen Regionen, die von Abwanderung betroffen sind. Diese ruhigen Orte eigenen sich hervorragend als Feriendestinationen. Auch stehen alte Häuser meist deshalb leer, weil sie den heutigen Wohnansprüchen nicht mehr genügen. Deren Nutzung als Ferienobjekte ist eine ideale Lösung, da der Ausbaustandard nicht jenem einer dauerhaft bewohnten Liegenschaft entsprechen muss. Knarrende Dielen, niedrige Räume und der Rauchgeruch aus dem Specksteinofen machen das Ferienerlebnis zu einer Reise in vergangene Zeiten und man erfährt am eigenen Leib, wie es sich in einem Walliser Blockhaus aus dem 16. oder in einem typischen Tessiner Steinhaus aus dem 17. Jahrhundert lebte.

Auf zeitgenössische Küchen- und Sanitäreinrichtungen müssen die Feriengäste trotzdem nicht verzichten. Auch ergänzt die Stiftung mit ihrem Einrichtungskonzept bestehende historische Möbel mit Schweizer Designklassikern und schafft so ein stimmungsvolles Gesamtbild aus Alt und Neu.

Das Angebot der Stiftung Ferien im Baudenkmal wächst stetig und reicht vom einfachen Bauernhaus aus dem 13. Jahrhundert bis zur Stadtwohnung aus den 1930er-Jahren. Die zunehmende Beliebtheit von Ferien im Baudenkmal bestätigt die gesellschaftliche Akzeptanz der Zielsetzung der Stiftung. Während sich Betrieb und Unterhalt der Ferienobjekte durch die Mieteinnahmen finanzieren lassen, ist die Stiftung für die Restaurierungen der einmaliger Zeitzeugen auf Spenden angewiesen. Aktuell sind ein für das Berner Jura typisches Bauernhaus in Souboz (BE) sowie eine Kaplanei in Ernen (VS) im Renovationsprozess.


 

Fotos: Gataric Fotografie

Mehr Informationen: www.feirenimbaudenkmal.ch

 

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